Termin: Freitag, 26.01.2024 (09:00 – 16:30)
Ort: Seminar- und Tagungszentrum des Wiener Hilfswerks 1070 Wien, Schottenfeldgasse 29
Kosten: ÖGIT-Mitglieder und Studierende: 160,00.- Euro / Nicht-Mitglieder: 180,00.- Euro
Frühbucherbonus bis 01.10.2023: 140,00.- Euro
Für die Veranstaltung wird eine Bestätigung mit 8 Fortbildungseinheiten ausgestellt
Anmeldung: seminare@oegit.at („Fachtagung“)
Die Workshops finden je 2x statt, sodass beide Workshops besucht werden können.
Programm
09:00: Begrüßung
09:15 – 10:30: Vortrag I
Mag. Barbara Knitter
Klimakrise als Chance zur Transformation?
10:30 – 10:45: Pause
10:45 – 12:00: Vortrag II
OÄ Priv.Doz. Dr. Beate Schrank, MSc, PhD
Transitionspsychiatrie: Worüber möchten junge Menschen in der Therapie reden?
12:00 – 13:00: Pause
13:00 – 14:30: Workshop I
Anna Pribil, BEd. BSc. MSc. MA.
Von Klimaangst zu Klimaresilienz – Hoffnung durch Handeln
13:00 – 14:30: Workshop II
Mag. Gerhard Hintenberger
Empowerment durch Förderung von Schlüsselkompetenzen
14:30 – 15:00: Pause
15:00 – 16:30: Workshop I
Anna Pribil, BEd. BSc. MSc. MA.
Von Klimaangst zu Klimaresilienz – Hoffnung durch Handeln
15:00 – 16:30: Workshop II
Mag. Gerhard Hintenberger
Empowerment durch Förderung von Schlüsselkompetenzen
Die Workshops finden je 2x statt, sodass beide Workshops besucht werden können.
16:30: Ausklang
Klimakrise als Chance zur Transformation?
Vortrag I: Mag. Barbara Knitter
Angst und Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Klimakrise machen sich nicht nur im Alltag bemerkbar, sondern mittlerweile auch in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Die diesbezügliche Parentifizierung der jungen Generation stellt auch die Erwachsenen, Begleiter und Behandler vor eine enorme Herausforderung: „Wie können wir entlasten? Welche Möglichkeiten haben wir?“
Wir haben jetzt die einmalige Chance, uns und unser System zu hinterfragen, um neue Wege zu gehen und uns als gesamte Gesellschaft weiterzuentwickeln. Dafür braucht es einerseits Vorbilder und eine ermutigte, bestärkte junge Generation. Sind wir bereit, unsere Verantwortung anzunehmen und den Jugendlichen ihren Handlungsspielraum zurückzugeben?
Transitionspsychiatrie: Worüber möchten junge Menschen in der Therapie reden?
Vortrag II: OÄ Priv.Doz. Dr. Beate Schrank, MSc, PhD
In diesem Vortrag wird über die Entwicklung einer Gruppentherapie für Menschen im Transitionsalter berichtet. Im Universitätsklinikum Tulln findet dazu eine regelmäßige offene Gruppe statt, in der junge Menschen Platz bekommen, um über ihre Herausforderungen zu reden und darüber, wie sie mit ihren Problemen umgehen. Die Inhalte werden in einem qualitativen Prozess erfasst und strukturiert und dienen als Grundlage für die Entwicklung eines Therapiemanuals. Der Vortrag beschreibt relevante Themen und Erfahrungen aus dieser offenen Gruppe.
Von Klimaangst zu Klimaresilienz – Hoffnung durch Handeln
Workshop I: Anna Pribil, BEd. BSc. MSc. MA.
Im Mittelpunkt dieses Workshops steht die Frage, was die Psychologie mit der Klimakrise zu tun hat, wie Klimaemotionen entstehen und mit welchen Strategien man Klimaresilienz aufbauen kann. Die Workshopteilnehmer*innen reflektieren zuerst ihre eigenen Klimaemotionen, um im Folgenden in Kleingruppen mögliche Parameter zur Stärkung der Klimaresilienz bei Kindern und Jugendlichen zu sammeln und zu diskutieren. Dabei liegt der Fokus auf einem lösungsorientierten Ansatz, ohne dabei Klimaangst zu pathologisieren, da es sich um eine natürliche Reaktion auf eine reale Bedrohung handelt.
Empowerment durch Förderung von Schlüsselkompetenzen
Workshop II: Mag. Gerhard Hintenberger
Die klassische Entwicklungspsychologie sah das Heranwachsen lange Zeit als einen stufenförmigen Prozess, in dem Entwicklungsaufgaben gelöst werden müssen und der im positiven Fall in eine so genannten „Normalbiografie“ mündete. Soziokulturelle Veränderungsprozesse führten allerdings zu einer Destandardisierung von Lebensläufen mit oft unvorhersehbaren Verlaufsgestalten. So wird es für Kinder und Jugendliche zunehmend wichtiger, über bestimmte Schlüsselkompetenzen zu verfügen, die ihnen eine gelingende Lebensbewältigung ermöglichen.
In diesem Workshop setzen wir uns gemeinsam damit auseinander, wie die Förderung dieser Schlüsselkompetenzen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit Hilfe konkreter Interventionen erfolgen kann.
Referent*innen
Mag. Gerhard Hintenberger
Mein gesamtes Berufsleben war von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geprägt. Als Psychotherapeut und Supervisor durfte ich dabei Einblick in vielgestaltige Biografieverläufe nehmen und den Weiterbildungslehrgang für Integrative Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mitgestalten. Eines meiner Schwerpunktthemen ist von der Frage geleitet, welche Auswirkungen digitale Medien auf unsere Psyche haben und wie wir diese Medien konstruktiv als Ressource nutzen können. An der Donau-Universität Krems bin ich als Lehrtherapeut für Integrative Therapie tätig.
Mag. Barbara Knitter
Mein Psychologiestudium in Basel war von der motivierenden Frage geleitet: „Wie können Menschen eine Konsumresistenz entwickeln?“ In Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel und Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel habe ich nach meinem Studium die Psychotherapiewirksamkeit von Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT) bei Angststörungen erforscht, mit Schwerpunkt auf Verhaltensänderung durch wertebasiertes Handeln. Anschließend begleitete ich in Chapel Hill, North Carolina, USA ein Gewaltschutzzentrum in der Peerberatung und in der Evaluation ihrer Angebote. Nach meiner kurzen wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Wien im Bereich der Kinder und Jugendpsychologie, habe ich in der psychosozialen Beratung in Oberösterreich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt. Derzeit bin ich als Geschäftsfeldleitung Gesundheitsförderung und Prävention bei PROGES- Wir schaffen Gesundheit tätig und leite mit meiner Kollegin 18 Projekte mit ca. 80 Mitarbeiter*innen in Österreich.
Besonders als Mutter wurde mir während unseres Aufenthaltes in USA die Dringlichkeit von Nachhaltigkeit und Umweltschutz bewusst, deren Wurzel viel tiefer geht, als es scheint. Und gleichzeitig gibt und die Krise die Möglichkeit und als Gesellschaft als Ganzes uns weiterzuentwickeln. So kam ich 2019, zurück in Österreich, zu den Psychologists for Future, um auf die Hoffnung durch Handeln aufmerksam zu machen.
Anna Pribil, BEd. BSc. MSc. MA.
Ich habe mich nach meinem Psychologiestudium auf Umweltpsychologie spezialisiert und arbeite seit 2019 als selbstständige Umweltpsychologin und Eco-Consultant. Ich berate sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen zu Klima- und Umweltschutzthemen, wobei besonders psychologische Aspekte, wie z.B. das Verändern von Gewohnheiten, Motivation und Mindset-Shift im Vordergrund stehen. Im Jänner 2023 habe ich das Masterstudium Global Studies individuellen Schwerpunkt Klimawandel abgeschlossen. Zudem bin ich im Verein „Psychologists for Future“ aktiv und biete Workshops und Vorträge zum Thema Klimaangst und Klimaresilienz an.
Priv.-Doz.in Dr.in Beate Schrank, MSc., PhD
Ich bin Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin am Universitätsklinikum Tulln und Leiterin des Forschungszentrums Transitionspsychiatrie. In meiner Arbeit und Forschung habe ich mich immer besonders für soziale und psychologische Aspekte von psychischen Herausforderungen interessiert. Erwachsenwerden, so wie es traditioneller Weise gesehen wird, ist ein Konzept, das ich nicht für sinnvoll und passend halte für die Welt in der wir leben. Daher freue ich mich, im Forschungszentrum und in meiner klinischen Arbeit dazu beitragen zu dürfen, ein zeitgemäßes Verständnis und sinnvolle Hilfeangebote für Heranwachsende zu entwickeln.